Ernährung und Essgewohnheiten

Gesundheit

Ernährung und Essgewohnheiten spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung und dem Wohlbefinden unserer Kinder. Die Mahlzeiten in der Familie sind nicht nur Momente der Nahrungsaufnahme, sondern auch des Zusammenseins, der Kommunikation und oft auch der Erziehung. Es ist daher nicht verwunderlich, dass dieses Thema häufig in Familienratgebern behandelt wird.

Von den ersten Lebensmonaten an, in denen Eltern vor der Entscheidung stehen, ob sie stillen oder die Flaschennahrung wählen, bis hin zu den Teenagerjahren, in denen Fast Food und zuckerhaltige Getränke verlockend werden können, sind Ernährungsentscheidungen ständige Begleiter im Familienalltag. Sie beeinflussen nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Entwicklung und das Verhalten von Kindern.

Ein gesunder Ernährungsstil fördert die Konzentration, stärkt das Immunsystem und unterstützt das Wachstum.

Gesundes Essverhalten in der Familie

Mit einer Kombination aus Aufklärung, Vorbereitung und Kreativität, ist es möglich eine gesunde Esskultur in der Familie zu verankern.

  • Vorbildfunktion der Eltern: Kinder ahmen oft das Verhalten ihrer Eltern nach. Wenn diese sich ausgewogen ernähren, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Kinder diesem Beispiel folgen.
  • Gemeinsames Kochen: Das Einbeziehen der Kinder in den Kochprozess kann ihnen helfen, ein besseres Verständnis für Nahrungsmittel zu entwickeln und Neugierde für gesunde Zutaten wecken.
  • Bildung: Gespräche über die Vorteile einer gesunden Ernährung und die Nachteile von Fast Food und zuckerreichen Lebensmitteln können das Bewusstsein schärfen.
  • Planung: Ein wöchentlicher Speiseplan kann dabei helfen, Mahlzeiten im Voraus zu planen und den Griff zu ungesunden Alternativen zu reduzieren.
  • Vorratshaltung: Ein gut bestückter Vorratsschrank und Kühlschrank mit gesunden Zutaten erleichtert die Zubereitung nährstoffreicher Mahlzeiten.
  • Gesunde Snacks: Bereiten Sie gesunde Snacks wie geschnittenes Gemüse oder Obst im Voraus zu, sodass sie leicht zugänglich sind, wenn der Hunger auftritt.
  • Limitierung von Junk-Food: Das gelegentliche Geniessen von ungesunden Leckereien ist in Ordnung, sollte aber die Ausnahme bleiben. Die Verfügbarkeit solcher Lebensmittel zu Hause sollte begrenzt werden.
  • Gemeinsame Mahlzeiten: Gemeinsame Mahlzeiten fördern das Familiengespräch und helfen Kindern, gesündere Essgewohnheiten zu etablieren.
  • Achtsames Essen: Dies fördert das Bewusstsein für das, was man isst, und hilft, Überessen zu vermeiden.
  • Bewegung: Eine aktive Lebensweise kann das Verständnis und den Respekt für den eigenen Körper fördern und das Bewusstsein für die Wichtigkeit gesunder Nahrungsmittel stärken.

Indem Eltern diesen Ansatz verfolgen, können sie ihre Familien ermutigen, gesündere Entscheidungen in Bezug auf ihre Ernährung zu treffen, selbst wenn ungesunde Verlockungen allgegenwärtig sind.

Früchte

Laut Verfassung trägt in der Schweiz der Bund die Verantwortung dafür, die Bevölkerung sicher mit Lebensmitteln zu versorgen. Dies wird angesichts des Bevölkerungswachstums immer herausfordernder. Während der durchschnittliche Energiegehalt der von Einwohnern konsumierten Nahrungsmittel ziemlich konstant bleibt, haben sich unsere Essgewohnheiten merklich verändert. So hat beispielsweise der Konsum von Trinkmilch und Fleisch im Vergleich zu den 1980er Jahren abgenommen. Allerdings stieg der Verzehr von Geflügel weiter an.

Jahresverbrauch ausgewählter Nahrungsmittel in KG pro Person

Quelle: Bundesamt für Statistik / SBV – Nahrungsmittelbilanz

Ernährung und Essgewohnheiten in der Schweiz

Die schweizerische Ernährungskultur ist geprägt von ihrer geografischen Lage, der Vermischung von deutschen, französischen und italienischen Einflüssen sowie von traditionellen bäuerlichen Praktiken. Einige typische Ernährungs- und Essgewohnheiten, die besonders für die Schweiz charakteristisch sind, umfassen:

  • Käse: Die Schweiz ist berühmt für ihre Käsesorten wie Emmentaler, Gruyère oder Raclette. Käsefondue, bei dem geschmolzener Käse mit Weisswein und Knoblauch gemischt wird, ist ein Nationalgericht.
  • Brot und Gebäck: Das schweizerische Frühstück besteht oft aus frischem Brot, Konfitüre und Käse. «Zopf» ist ein traditionelles Sonntagsbrot, und «Rüebli» ist ein beliebter Karottenkuchen.
  • Fleisch: Fleischfondue und Raclette sind besonders im Winter beliebte Gerichte. Das Wallis ist zudem bekannt für getrocknetes Rindfleisch.
  • Wurstwaren: Die Schweiz hat eine Vielzahl von Wurstwaren, darunter «Cervelat», die als Schweizer Nationalwurst gilt.
  • Rösti: Ursprünglich ein Frühstück für Bauern im Kanton Bern, ist Rösti, eine Art Kartoffelpfannkuchen, jetzt im ganzen Land populär und wird oft als Beilage zu Fleischgerichten serviert.
  • Molkereiprodukte: Neben Käse sind Joghurt und Milch fester Bestandteil der schweizerischen Ernährung. Das «Bircher Müesli», das in Milch eingeweichtes Haferflockengericht mit geriebenen Äpfeln, wurde übrigens von einem Schweizer Arzt entwickelt.
  • Saisonalität: Die Schweizer legen Wert auf saisonale und regionale Produkte. Im Sommer sind frische Beeren und im Herbst Wildgerichte besonders beliebt.
  • Wein und Kaffee: Die Schweiz produziert eine Vielzahl von Weinen, die hauptsächlich lokal konsumiert werden. Kaffee ist auch ein fester Bestandteil des täglichen Lebens, wobei der «Schümli Pflümli» (Kaffee mit einem Schuss Pflaumenschnaps) eine besondere Erwähnung verdient.
  • Mahlzeitenstruktur: Traditionell besteht das schweizerische Essen aus einem leichten Frühstück, einem herzhaften Mittagessen und einem einfacheren Abendessen. Das Mittagessen ist oft die Hauptmahlzeit des Tages.

Die Schweizer Ernährungsgewohnheiten reflektieren die reiche Kultur und Geschichte der Schweiz sowie die Mischung aus traditionellen und modernen Einflüssen.

Gesunde Ernährung ist der Schlüssel zu einem langen Leben

Wie überzeugt man Kinder davon, dass Gemüse genaus spannend sein kann wie ein Stück Schokolade? Hier einige Anregungen, wie man Kindern gesundes Essen schmackhaft machen kann:

Kinder sind von Natur aus neugierig. Diese Neugier kann man nutzen, um ihnen gesundes Essen näherzubringen. Ein erster Schritt ist, gemeinsam den Wochenmarkt oder den Supermarkt zu besuchen. Lassen Sie Ihr Kind verschiedene Obst- und Gemüsesorten auswählen und erklären Sie ihm dabei die Vorteile der einzelnen Lebensmittel.

Das gemeinsame Kochen und Zubereiten von Speisen ist eine weitere Möglichkeit, Kindern gesundes Essen schmackhaft zu machen. Sie lernen so nicht nur die verschiedenen Lebensmittel und ihre Zubereitungsmethoden kennen, sondern haben auch Spass am Kochen. Kinder, die beim Kochen mithelfen, sind oft stolz auf das Ergebnis und probieren auch eher mal etwas Neues aus.

Gesundes Essen

Ein weiterer Tipp: Machen Sie das Essen bunt und abwechslungsreich. Ein bunter Teller sieht nicht nur ansprechend aus, er enthält auch viele verschiedene Vitamine und Nährstoffe. Obst- und Gemüsespiesse, bunte Salate oder selbstgemachte Smoothies sind beliebte Kindergerichte, die auch noch gesund sind.

Auch die Präsentation des Essens spielt eine wichtige Rolle. Mit etwas Fantasie lassen sich aus einfachen Lebensmitteln wahre Kunstwerke zaubern. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Gesicht aus Gemüsestücken oder Obst? Oder einer lustigen Figur aus Vollkornbrot und Aufschnitt?

Aber auch Geschichten und Hintergrundwissen können helfen, Kindern gesundes Essen schmackhaft zu machen. Erzählen Sie Ihrem Kind zum Beispiel, wo die verschiedenen Lebensmittel herkommen, wie sie angebaut werden und warum sie gut für den Körper sind.

Jedes Kind ist anders und hat seine eigenen Vorlieben. Es ist wichtig, geduldig zu sein und verschiedene Dinge auszuprobieren. Mit der Zeit werden Kinder erkennen, dass gesundes Essen nicht nur gut für den Körper ist, sondern auch richtig lecker schmecken kann.

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